Schmetterling des Jahres 2021: Der Braune Bär

Der Braune Bär gehört zu den größeren Nachtfaltern in Deutschland.

Raupe im Bärenkostüm

Der Braune Bär (Arctia caja) ist ein Nachtfalter aus der Unterfamilie der Bärenspinner und wurde von der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmetterlingskundler) und dem BUND NRW Naturschutzstiftung zum Schmetterling des Jahres 2021 gewählt. Seinen Namen hat der Schmetterling der dichten, bräunlichen Behaarung der älteren Raupen, die an einen Bären erinnert, zu verdanken.

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 65 Millimetern gehört der Braune Bär zu den größeren Nachtfaltern in Deutschland. Er kommt vor allem in den gemäßigten Zonen Asiens, Europas und Nordamerikas vor und ist dort in lichten Wäldern, Wiesen, gebüschreichen, offenen Landschaften und in naturnahen Gärten zu finden.

Rot steht für Gefahr

Seine Flügel haben ein auffälliges Farbmuster und helfen dem Schmetterling zur Tarnung und in Gefahrensituationen. Die braunen Vorderflügel haben ein weißes, grobes Netzmuster, das ihn tagsüber zwischen Ästen mit Licht und Schatten nahezu unsichtbar macht. Die Hinterflügel hingegen sind orange-rot mit großen, schwarzen Punkten. Dieses auffällige Muster dient Fraßfeinden zur Warnung vor seiner Ungenießbarkeit. Durch schnelles Öffnen seiner Vorderflügel ist er außerdem in der Lage Vögel mit seinen roten Hinterflügeln so zu erschrecken, dass er selbst genügend Zeit hat, um zu fliehen.

Pro Jahr bildet der Braune Bär nur eine Generation und fliegt im Sommer von Juli bis September. In dieser Zeit nimmt er allerdings keine Nahrung zu sich, weshalb er nicht lange lebt. Da der Schmetterling zu den nachtaktiven Faltern gehört, bekommt man ihn nur selten zu sehen. Nur an Lichtquellen besteht die Möglichkeit auf ihn zu treffen, da diese meist von ihm angeflogen werden.

Künstliches Licht mag er nicht

Aber eben diese künstlichen Lichtquellen stellen auch ein großes Problem für den Braunen Bären dar, der sich bei Mondlicht eigentlich am besten orientieren kann. Durch die künstliche Erhellung mit bspw. Straßen- und Industriebeleuchtung wird der Schmetterling so verwirrt, dass er nur noch orientierungslos dort herumfliegt. Dadurch kommt es zu einer großen Erschöpfung, wodurch er zu leichter Beute wird und die Partnersuche nahezu unmöglich ist.

Neben der Lichtverschmutzung stellen auch die Intensivierung der Landwirtschaft und der Wegfall von Hecken eine Gefahr für den Braunen Bär dar. Diese Schmetterlingsart hat deutschlandweit rückläufige Bestände und steht auf der Vorwarnliste der bedrohten Tierarten in Deutschland. In Baden-Württemberg und im Saarland gilt er bereits als gefährdet.  

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